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Wir. Dienen. Deutschland. (Part VI) Heute: Der Ballermann (1995)

Das zu meiner Wehrdienstzeit in der Neustrukturierung befindliche Stabs- und Fernmelderegiment 2 hatte mit gleich mehreren Widrigkeiten zu kämpfen. Zu dem bis zum Schluss meiner 12 Monate nicht behobenen Mangel an Technik und Fahrzeugen kam noch fehlende Mannstärke an Unteroffizieren und eine Überbelegung der Unterkünfte mit Rekruten. Und so teilte ich mir meine Winz-Bude für volle drrei Monate mit gleich neun Leidensgenossen.

Einer schien ein ganz besonderes Faible für Handfeuerwaffentechnik aller Art zu haben. Monatlich lag die neueste Ausgabe der VISIER auf dem Tisch und schnell stellte sich heraus, dass er auch (verbotenerweise) eine verdammt echt aussehende Schreckschusspistole in die Kaserne geschleppt hatte. Eben diese sorgte dann auch Anfang 1995 für einen ungeplanten Großalarm mitten im Wald.

Über den mir einige kalt-ungemütliche Stunden bereitenden Truppenübungsplatz Oberhinkofen habe ich bereits geschrieben. Nun war es eine in der Kaserne schnell mitzubekommende Tatsache, wenn die neuen Rekruten mit all ihrem Krempel gen mehrtägigem Biwak ausrückten. Was den Waffennarren auf einen im wahrsten Sinne des Wortes hinterhätigen Einfall kommen ließ, was mir am Morgen danach geradezu genüsslich geschildert wurde. In Uniform tuckerten er und einige Mitverschwörer in der abendlichen Dunkelheit per Privat-PKW an das das im Regensburger Umland befindliche Übungsplatzgelände heran, pinselten sich etwas Tarnanstrich ins Gesicht und schlichen durch den Wald an den Biwakplatz heran. Bis auf die Feuerwache waren alle in ihren Zelten, was sich blitzartig änderte, als „Mr. VISIER“ seine Knarre zückte und ein paar Platzpatronen in Richtung des Lagers abfeuerte. Wie immer hieß es: Schüsse von wo auch immer = ALAAAAARM!!! Also stürzte brav alles in die zugewiesenen Alarmstellungen während sich eine feixende Schar „Altgedienter“ wieder aus dem Staub machte. Ich glaube, die damaligen Vorgesetzten der Rekrutenkompanie zerbrechen sich über diesen Zwischenfall heute noch die Köpfe…

 

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